Die zunehmende Abhängigkeit von Bildschirmmedien bei Kindern und Jugendlichen stellt mittlerweile die größte Herausforderung für Pädagogik und Psychotherapie dar. Nicht zuletzt das Nacheifern von Profi-Computerspielern und lnfluencerinnen in den sogenannten Sozialen Medien verführt zu einer suchtartigen Mediennutzung. Die direkten und indirekten Folgen wie zum Beispiel Einsamkeit und Unsicherheit, Unaufmerksamkeit und Schulversagen, Fehlernährung und Bewegungsmangel sorgen und beschäftigen uns auf vielfältige Weise. Der Vortrag zeigt auf, wie Internetnutzungsstörungen erkannt und behandelt werden und wie wir uns vor ihnen besser schützen können.
Gesamtgesellschaftlich hat sich zwar einiges hinsichtlich der Akzeptanz queerer Lebensweisen positiv verändert, wobei allerdings in der Gegenwart weltweit ein Backlash zu beobachten ist. Für queere Jugendliche ist das Gaming-Out aber nach wie vor eine schwierige Zeit, in der sie und ihre Familien mitunter professionelle Hilfe benötigen. Im Vortrag werden die Probleme, mit denen sich die Jugendlichen konfrontiert sehen, dargestellt und es wird aufgezeigt, was daraus für psychotherapeutische Interventionen resultiert.
Dienstag, 26.05.2026, 09:00 Uhr
Gisela Zeller-Steinbrich
Hautsache Tatoo. Kulturtechnik oder Symptom?
Tätowieren ist ein Massenphänomen geworden. Die psychischen Funktionen für den Einzelnen sind vielfältig. Kulturhistorisch verankert, zeigen Tattoos heute oft eine tieferliegenden Problematik, dienen der Spannungsabfuhr, der Selbstvergewisserung, der Regulation des Selbstgefühls und der Identitätssicherung. Im Vortrag wird versucht nachzuzeichnen, wie diese verbreitete Praxis heute verstanden werden kann.
Kinderängste sind mehr als Symptome - sie sind Ausdruck innerer Not, Beziehungserfahrung und oft auch ein Appell an das Gegenüber. In der therapeutischen Praxis begegnen wir ihnen auf vielen Ebenen: als real empfundene Bedrohung, als Symbol innerer Konflikte oder als Reaktion auf eine Umwelt, die (noch) nicht ausreichend Halt bietet - mal klar benennbar, mal maskiert durch Rückzug, Zwänge, Wutausbrüche oder Depressivität.
In diesem Vortrag geht es um die Frage, was kindliche Angst uns sagen will: über die innere Welt des Kindes, über seine Beziehungserfahrungen und über Konflikte, für die die Angst eine Sprache findet. Entscheidend ist nicht nur, die Symptome zu verstehen, sondern einen Raum zu eröffnen, in dem Kinder sich gehalten fühlen und ihre Angst in Beziehung bringen können.
Kinderängste nicht vorschnell als Störung zu betrachten, sondern als Ausdruck eines inneren Erlebens - und therapeutisch eine Haltung des Verstehens einzunehmen - das ist mein Anliegen.
Die Argonautika des Apollonios von Rhodos ist ein sehr altes, lange nur mündlich überliefertes Epos. Die Argonauten, edle Helden aus Griechenland, wollen das Goldene Vlies gewinnen, das sich in Kolchis am Schwarzen Meer in der Gewalt des grausamen Königs Aietes und seiner zauberkundigen Tochter Medea befindet. Die an Abenteuern reiche Geschichte ist eng verbunden mit der Liebesgeschichte von Jason und Medea. Eine starke Frau liebt einen schwachen Mann und opfert ihm ihre Würde und ihre eigenständige Identität. Die Symbolik zu entschlüsseln und das Rollenverständnis von Mann und Frau als archetypisches Thema in seiner Aktualität zu beleuchten, soll im Mittelpunkt des Vortrags stehen.
Wir können nicht objektiv über Sexualität sprechen. Sexualität ist stets mit Identität, Intimität und persönlichen Werten verknüpft. Damit verbunden sind oftmals Scham- und Schuldgefühle, sowie innere Widersprüche, die sowohl bei Patientinnen als auch bei Therapeutinnen Widerstand auslösen können.
In kaum einem anderen Thema klafft die Lücke zwischen Realität und Sprachlosigkeit so weit auseinander. Auf der einen Seite konsumieren beispielsweise etwa 80% der 22 - 30-Jährigen mehrmals wöchentlich Pornos, mit unterschiedlichen Problemen, wie Sucht, Beziehungsstörungen, oder Desensibilisierungen. Auf der anderen Seite ist das therapeutische Hilfesystem in diesem Bereich oft unzureichend: Betroffene werden nicht selten abgewiesen oder fühlen sich nicht ernst genommen.
Ich möchte über die spezifischen Herausforderungen in diesem Themenfeld sprechen, zentrale Problemlagen beleuchten und erste Impulse geben, wie wir mit diesen Herausforderungen umgehen können, um sprach- und handlungsfähig zu werden.
Ein Resümee der Tagung und Gelegenheit zur Rückmeldung, Abschlussdiskussion und Abschied!
Das Thema wird noch bekanntgegeben
In bestimmten herausfordernden Lebenslagen können unsere früheren Bindungserfahrungen eine große Ressource zur Bewältigung sein oder auch ein Risiko darstellen, aus dem psychische Probleme und Schwierigkeiten entstehen können.
In der Vorlesungsreihe werde ich diesen Fragen anhand von theoretischen Überlegungen, Forschungsergebnissen und Behandlungsbeispielen nachgehen. Dabei werde ich mich jeweils an einem Abend mit einem besonderen Schwerpunkt beschäftigen, so zum Thema "Bindung und Frühgeburt", "Bindung, Angst und Depression", "Bindung und Partnerschaft", "Bindung und Alter".
Ziel der Vorlesung ist es, Möglichkeiten zu vermitteln, wie wir bei entsprechenden Herausforderungen durch bindungsorientierte Begleitung,Beratung und Psychotherapie die Ressourcen stärken und mögliche psychische Belastungen verringern können.
Das Lindau-Programm vereint schulen- und generationsübergreifend eine hohe fachliche Kompetenz der Dozentinnen und Dozenten.
KIKT Akademie e.V.
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