Ist die Pubertät bereits eine Phase der Belastung für Heranwachsende und ihre Eltern, verstärkt sich die Krise, wenn Eltern aufgrund von Ausbildung und Berufstätigkeit sich erst spät entschließen, einen Kinderwunsch zu realisieren.
Mag man als Eltern vielleicht im fortgeschrittenen Alter gelassener sein, so begegnen sich in der Pubertät der „lieben Kleinen“ mit den Wechseljahren der Eltern neue konflikthafte Situationen. Beide Seiten sind in einer Umbruchphase, in der alte Verhaltensmuster nicht mehr greifen und neue, notwendige Interaktionen Ängste und Unsicherheiten auslösen. Kinder, die keine mehr sind, lassen sich nichts mehr sagen. Eltern haben es schwer, die Kontrolle aufzugeben. Beide Seiten verrennen sich häufig in Sackgassen, Vorwürfen, gekränktem Rückzug bis zur Kündigung der Beziehung. Das sind fruchtlose Konsequenzen, die das Finden konstruktiver Lösungen erschweren.
Und trotzdem ist Versöhnlichkeit möglich, wenn die beginnenden Jugendlichen und ihre älter werdenden Eltern ihre Grenzen anerkennen und auf „Recht haben“ und „richtig Sein“ verzichten. Und schließlich: Jede Pubertät geht irgendwann zu Ende, ebenso wie die Mühsal und Stimmungslabilität der Eltern in den Wechseljahren. Das Ziel sind neue Beziehungsmuster, die Stärken, aber auch Schwächen auf beiden Seiten anerkennen und sich in einer veränderten Begegnung auf Augenhöhe neu finden.
Die Jugend wuchs bisher in einer Bereitstellungskultur auf, die jedoch zunehmend eine Ladehemmung hat. Alltagssorgen, düstere Zukunftsperspektiven, ein erodierendes Gemeinschaftsgefühl und eine gestaute Ausdrucksbildung bestimmen die Lebenswirklichkeit junger Menschen.
Der Vortrag stellt auf Basis einer großen tiefenpsychologischen und repräsentativen Studie des rheingold Institutes die Ängste, Sehnsüchte und Bewältigungsstrategien junger Menschen zwischen 16 und 24 Jahren dar. Anhand des Märchens vom „Tischlein deck Dich“ werden die Hintergründe des politischen Rechtsrucks dieser Generation beleuchtet.
Kränkungen sind Reaktionen auf Ereignisse, durch die wir uns zurückgewiesen, abgelehnt und in unserem Selbst-wertgefühl verletzt fühlen. Unsere Gekränktheit führt zu Rachegefühlen und Vergeltung bis hin zu verbaler und körperlicher Gewalt. Doch wir sind Kränkungen nicht hilflos ausgeliefert, sondern können lernen, konstruktiv mit ihnen umzugehen mit dem Ziel, die Beziehung zum Gegenüber nicht zu zerstören und unser inneres Gleichgewicht wiederherzustellen.
Einsamkeit ist ein Gefühl, das alle Menschen auf die eine oder andere Art erlebt haben. Besonders betroffen davon sind Jugendliche, aber auch Menschen im hohen Lebensalter, Kranke und Menschen, die wenig Solidarität und Wertschätzung in der Gesellschaft erleben. Die Ursachen sind vielfältig. Sie können individuell, zwischenmenschlich, aber auch gesellschaftlich und global begründet sein. Im Vortrag werden die gesund-heitlichen und sozialen Folgen von Einsamkeit diskutiert und Wege aus der Einsamkeit aufgezeigt.
Am Ende meiner Berufstätigkeit möchte ich mit Ihnen einen Rückblick teilen. Wichtige persönliche Ereignisse und Erfahrungen durch bedeutsame Personen - privat und beruflich -, sowie gesellschaftliche und ökonomische Prozesse internalisieren wir während unseres ganzen Lebens, sie verändern uns. Auch auf dem Boden dessen, was wir von den vorherigen Generationen mitbekommen haben, sind wir nun im Hier und Jetzt mit unserem so gewordenen Selbst konfrontiert.
Gehen wir in Kontakt mit anderen Personen, beeinflusst der dann stattfindende Austausch auch diese usw. Es ist ein ständiger Prozess des Austausches und der Weiterentwicklung innerhalb eines großen inneren und äußeren Systems. Entwicklung findet immer und überall statt. Nichts bleibt, wie es ist, alles verändert sich stetig. Ich werde versuchen, einige Ereignisse und Erfahrungen sowie ihren Einfluss auf mein Leben gesellschaftlich und zeitlich etwas einzuordnen. Hier und Jetzt verkörpern wir verinnerlichte Geschichte und schreiben diese beständig fort.
Wie lässt sich in der Pädiatrie, in der Kinderpsychiatrie, in der Kinderpsychosomatik ein bio-psycho-öko-soziales Verständnis mit tiefenpsychologischer Optik herstellen?
Der Körper zeigt mit der Entwicklung von Symptomen einen verschlüsselten, nicht einfach zu übersetzenden Text, der uns demonstriert, dass die innere Harmonie des Menschen mit seinen verschiedenen Bedürfnissen nicht mehr stimmt.
Eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde bio-psycho-soziale Entwicklung ist ein gelungener Ausdruck unseres affektiven Erlebens.
Kinder und Jugendliche mit psychosomatischen Erkrankungen brauchen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die ihre vorsprachlichen Affekte als Signale wahrnehmen und sie darin unterstützen, dass sie sich wirksam erleben.
Ein Resümee der Tagung und Gelegenheit zur Rückmeldung, Abschlussdiskussion und Abschied!
Die Bindungstheorie ist eine der am besten erforschten entwicklungspsychologischen Theorien. Die Ergebnisse lassen sich sehr gut auch für die klinische Arbeit und die Prävention anwenden. Bindungsstörungen werden bevorzugt im Kindesalter diagnostiziert, die Symptomatik sehen wir jedoch auch in anderen Altersgruppen. Mit welcher Symptomatik zeigen sie sich im Säuglings- und Kleinkindalter, wie im Kindes- und Jugendalter? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen frühen Gewalt-erfahrungen, Epigenetik, Immunsystem sowie Stress-hormonen? Welchen Einfluss hat das Bindungssystem der Patientinnen und Patienten und das der Therapeuten und Therapeutinnen auf Diagnostik und Therapie? Wie sieht eine bindungsbasierte Therapie aus?
Forschungsergebnisse und Videomaterial veranschaulichen die Themen.
Das Lindau-Programm vereint schulen- und generationsübergreifend eine hohe fachliche Kompetenz der Dozentinnen und Dozenten.
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